Nicholas Campion
The Great Year
Astrology, Millenarianism and History in the Western Tradition

London 1994, ISBN 0-14-019296-4

Jürgen G.H. Hoppmann
Als Nick auf der Eclipse-Conference meines Berufsverbandes, der Astrological Association of Great Britain, im Sommer 1999 in Plymouth noch einmal seine Auffassung von den großen astrologischen Zeitphasen in der europäischen Geschichte sprach, als er anhand von Landkarten zeigte, wie sehr der Kosovo-Krieg die einstige Spaltung des Römischen Reiches wiedergibt und wie dieser jahrtausendalte Bruch in der europäischen Geschichte sich in den nächsten Jahrzehnten durch Plutos Transite in der Politik der Europäischen Gemeinschaft widerspiegeln wird, da wurde mir noch einmal klar, was „Tink Big“ bedeutet, welchen Wert es hat, wenn ein Historiker zugleich auch Astrologe bzw. ein Astrologe zugleich Historiker ist.

„Das große Jahr“ beschreibt die Ideengeschichte der Menschheit anhand großer astrologischer Zyklen, und dies aus modernen Sicht. In gewisser Weise löst Campion damit Sementowsky-Kurilos noch im Geist der 60er Jahre geschriebenes Werk (siehe Astrologix-Rezension) ab bzw. ergänzt es. Besonders interessant finde ich neben der wunderbaren Einschätzung der Luther-Zeit den zweiten Teil von Campions Arbeit. „Time, Politics and Ritual in the Modern World“ geht wirklich in die Gegenwart, beschreibt die oft unbewußten Paradigmen unsere heutigen Zeit in Spiegel großer Planetenphasen.

In diesem Zusammenhang sollte darauf hingewiesen werden, daß die ignorante Trennung zwischen universitärer und nicht-universitärer Astrologieforschung, wie sie in Deutschland üblich ist (siehe Astrologix-Rezensionen zu Grafton und Reisinger), in England vielfach schon überwunden sind. Die folgende Zeitschrift ist hierfür ein Beispiel:

Nicholas Campion
Culture and Cosmos
A Journal of the History of Astrology and Cultural Astronomy

Bristol, Bestellungen via PO Box 1071, Bristol BS99 1HE, UK

In dieser Zeitschrift schreiben sowohl Astrologen als auch Universitätsprofessoren. Co-Editor ist Patrick Curry, ein international renommierter, akademischer Philologe und Historiker.

Conclusio: Look to merry old England, folks, ther your don't have to mind the gap between between esoteric and academic studies on history of astrology! [JGHH]